Was gefährdet Hamburgs Artenvielfalt

Bei einer Umfrage unter den Kartierern für den Hamburger Pflanzenatlas wurden die folgenden Gefährdungsursachen für Hamburgs Artenvielfalt als besonders gravierend herausgestellt:

  • Irreversible Biotopzerstörung
    erfolgt durch Umwandlung von Freiflächen in Wohn-, Gewerbe-, Industrie- und Verkehrsflächen und ist verbunden mit Flächenversiegelung und schematischer Begrünung. Überall in Hamburg.
  • Intensivierung der Landwirtschaft
    führt zum Artenrückgang im Grünland und dessen Gräben. Vor allem in den Marschgebieten.
  • Grundwasserabsenkungen
    führt zur Verarmung des Feuchtgrünlandes und der Moorgebiete. Großflächig vor allem im Moorgürtel.
  • Ausbau und Unterhaltung von Gewässern sowie Hochwasserschutz
    betrifft vor allem die vom Gezeitenwechsel beeinflusste Außendeichsvegetation.
  • Verlust von Brachflächen
    durch Bebauung und Versiegelung. Vor allem im Hamburger Hafen mit Anlage von Containerstellflächen und auf den lokalen Güterbahnhöfen.
  • Ersatz von Spontanvegetation durch Plangrün
    mit dem Ziel einer sauberen und ordentlichen Stadt, lässt in den Wohn-, Geschäfts- und Industriegebieten die Lebensräume für Wildpflanzen schrumpfen.
  • Zerstörung von Kleinstrukturen
    im Rahmen von Bauvorhaben oder Sanierungsmaßnahmen. Betrifft beispielsweise alte Mauern, Böschungen und Saumbiotope.
  • Nährstoffeintrag in alle Lebensräume
    führt zum Verschwinden von Pflanzenarten, die Licht und nährstoffarme Standorte benötigen.
  • Waldbewirtschaftung mit modernen Ernteverfahren
    verstärkt die negativen Folgen des Nährstoffeintrags und beeinträchtigt die Bodenflora.
  • Unzureichende Pflege in Naturschutzgebieten
    hat eine Verarmung der schützenswerten Vegetation zur Folge. Resultiert meist aus unzureichenden Mitteln oder organisatorischen Mängeln.

Quelle: Der Hamburger Pflanzenatlas von A bis Z. Hrsg. von Hans-Helmut Poppendieck, Horst Bertram, Ingo Brandt, Barbara Engelschall, Jörg v. Prondzinski. Dölling und Galitz Verlag, München und Hamburg 2011, S.111.

 
 

 

Die Broschüre Grüne Vielfalt - Qualität der Stadt - (PDF, 4,9 MB) zeigt die Strategie für die Entwicklung der biologischen Vielfalt in Hamburg auf und erläutert, wie naturnahe Landschaftsräume und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt miteinander verknüpft sind.

 
 
 
 
 
 
 
 

Die Broschüre Tagfalter in Hamburg - Rote Liste und Artenverzeichnis (3. Fassung) listet die in Hamburg vorkommenden Arten alphabetisch auf und nennt jeweils die Gefährdungskategorie, in die die Art eingeordnet ist.